Ein fast vergessenes Kunstwerk des Künstlers Wolfgang Köppe aus Tornau in der Heide (Sachsen-Anhalt) wurde für das Kunstmuseum der Gedenkstätte Buchenwald restauriert. Das 1959 geschaffene Relief „Buchenwald“ zeigt eindrucksvoll die Verbrechen in den Konzentrationslagern und die Befreiung der Häftlinge. Nach vielen Jahren im Wohnhaus von Wolfgang Köppe wurde das Relief 2018 in das Archiv der Gedenkstätte Buchenwald überführt und nun auf Veranlassung und unter intensiver Mitwirkung von Dr. Günter Matter restauriert. Aufgrund starker Beschädigungen am Relief war es notwendig, mehrere Stellen mit größter Sorgfalt auszubessern.
Korobon, der dabei verwendete Werkstoff, wurde 1936 in den Chemischen Werken Bitterfeld entwickelt und eignete sich aufgrund seiner Säure- und Hitzebeständigkeit bis 1990 an diesem Standort zur Herstellung von Wärmetauschern. Da Korobon heute weder produziert wird noch Unterlagen dazu vorhanden waren, ließ Matter dessen Zusammensetzung analysieren und experimentierte geduldig an der von Wolfgang Köppe verwendeten Rezeptur.
Pünktlich zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald am 11. April 2025 fand die Reise des Kunstwerks sein würdiges Ende: es wurde in die Kunstsammlung der Gedenkstätte platziert und kann nun von Besuchern aus aller Welt betrachtet werden. Die Chemiepark GmbH hat die Restaurierung finanziell unterstützt und die Anfertigung eines Rahmens zur Anbringung in der Kunstausstellung auf dem Gelände am Ettersberg gesponsert. Möglich geworden ist dieser Erfolg allein durch die unschätzbare Detektivarbeit von Dr. Günter Matter sowie seinen persönlichen Einsatz zur Rettung des Reliefs.