Wer die Chemielandschaft Bitterfeld-Wolfens nur aus Erzählungen und Fernsehreportagen kennt, wird diesen Ort schwerlich mit Streuobstwiesen, Steppenbeeten und Wildwiesen in Verbindung bringen.
Als Kompensation für die Eingriffe in Natur und Landschaft schreibt der Gesetzgeber die Schaffung sogenannter Ausgleichsflächen vor. Hier sollen Ökosysteme für die Tier- und Pflanzenwelt geschaffen und somit positiv auf die Bodenentwicklung gewirkt werden. Mit ihrer Baumschutzverordnung verpflichtet die Stadt Bitterfeld-Wolfen auch uns, durch Baumaßnahmen entfernte Bäume an geeigneter Stelle zu ersetzen. Im Chemiepark geschieht das, indem mehrere kleine Teilflächen naturnah entwickelt werden. So findet sich tatsächlich im Areal B in Greppin eine Streuobstwiese, deren Früchte uns in diesem Jahr sogar den ersten Kuchen beschert haben.
Im Areal A ist Ende vergangen Jahres eine weitere Großpflanzung von 16 Jungbäumen realisiert worden. Die für Trockenperioden besonders geeignete Kornelkirsche findet sich zwischen Japanischen Schnurbäumen und sogenannten Bienenbäumen wieder. Letzterer fällt im Sommer durch seine weißen Blütenrispen auf, deren intensiver Duft bei Bienen auf große Vorliebe stößt und den Imker als ausgezeichnetes Bienennährgehölz schätzen.
Unterschiedlichste weitere Gehölze, die an anderer Stelle entfernt werden mussten, finden zwischen den 16 jungen Bäumen eine neue Heimat. Trockene und heiße Sommer sind für diese Gewächse kein Problem. Durch breite Hecken und die Selbstbeschattung der hohen Bäume wird in nicht zu ferner Zukunft hier ein eigenes Mikroklima herrschen und dafür sorgen, dass der Boden nicht mehr austrocknet. Das in wenigen Jahren entstehende kleine Wäldchen bietet dann Lebensraum für eine Vielfalt an Pflanzen und Tieren.