Akten über Akten, fein säuberlich in Ordnern abgeheftet, beschriftet, geordnet und deshalb rasch wiederauffindbar. Seit geraumer Zeit sortiert die Chemieparkgesellschaft Bitterfeld-Wolfen ihr papiernes Erbe aus den vergangenen Jahrzehnten nach modernen Archivierungskriterien, versieht die Akten mit einer neuen, einheitlichen Kennzeichnung. Und digitalisiert auch, wo es notwendig oder vorgeschrieben ist.
Unterstützung für das Archiv
Auch die neueren Dokumente, die nicht mehr im Tagesgeschäft benötigt werden, landen nun einheitlich gekennzeichnet in einem der vielen Regale im Erdgeschoss des CPG-Verwaltungsgebäudes. Sarah Premper unterstützte viele Wochen die Archivarin bei ihrer wichtigen Arbeit. Die junge Frau aus Bitterfeld lernt bei der CPG den Beruf der Industriekauffrau. Mittlerweile ist die 18-Jährige im zweiten Lehrjahr.
»Während meiner Ausbildung zur Industriekauffrau durchlaufe ich alle Abteilungen des Unternehmens«, erklärt Sarah Premper. Neben zum Beispiel dem Marketing-, Personal- und Rechnungswesen gehört auch das Archiv zu den Stationen der Azubine, um am Ende der Ausbildung potenziell überall einsetzbar zu sein. Und eine unbefristete Übernahme wünscht sich die junge und fleißige Bitterfelderin natürlich.
Reise in die Vergangenheit
Beispielsweise sind Dokumente von den drei technischen Abteilungen der Chemieparkgesellschaft durch Sarah Prempers Hände gegangen. Unterlagen von Liegenschaften, Zeichnungen, Baupläne, Rechnungen, projektbezogener Schriftverkehr... »Was archiviert wird, entscheiden die Verantwortlichen in den Abteilungen«, berichtet die künftige Industriekauffrau, »wir kennzeichnen die Dokumente, scannen, ordnen, registrieren, tragen in die elektronische Datenbank ein und legen sie ab«.
Na klar, es gibt spannendere Projekte in der Ausbildung als das Archivwesen, aber langweilig ist das nicht, im Gegenteil: »Es ist sehr interessant, in den alten Dokumenten zu lesen«, sagt Sarah Premper, »das ist jedes Mal wie eine Reise in die Vergangenheit und man bekommt ganz andere Einblicke in die verschiedensten Vorgänge«. Zudem sei die Arbeit herausfordernd, da man immer hochkonzentriert bleiben müsse, um etwa die vorgegebenen Ordnungskriterien einzuhalten.
Die Berufsausbildung in der Chemieparkgesellschaft ist genauso, wie sich die junge Frau die Vorbereitung auf ihre künftige Arbeit vorgestellt hatte. »Es ist interessant, vielseitig und abwechslungsreich, die Kollegen sind klasse. Sie unterstützen mich immer, beantworten bereitwillig alle meine Fragen.«
Basketball und Musik
Vielseitig ist Sarah Premper übrigens auch in ihrer Freizeit: Sie spielt einerseits seit 2017 Basketball im Damen- und Mädchenteam der »Sixers« Sandersdorf. »Die Sportart ist schnell, spannend und abwechslungsreich«, begründet sie ihre Begeisterung für das Spiel. Andererseits liebt sie Musik. Seit der 4. Klasse singt die junge Frau, die auch Gesangsunterricht an der Musikschule »Gottfried Kirchhoff« nimmt und dort auch im Jugendchor aktiv ist. Auftritte in Kirchen oder dem Bitterfelder Lutherhaus gehören natürlich dazu. Ihr absolutes Lieblingsstück ist eine berühmte Händel-Arie: »Süße Stille, sanfte Quelle«. Uwe Rempe
Foto: Auftritt beim Schülerkonzert in Mühlbeck im September 2020. (Quelle: Musikschule "Gottfried Kirchhoff")