Die Viola da Gamba, ein Instrument, aus dem sich im vorletzten Jahrhundert das Cello entwickelte und das zu Bachs Zeiten standardmäßig Teil eines jeden Orchesters war, ist heute vor allem Fachleuten bekannt, die sich mit der historischen Aufführungspraxis befassen. Die historische Aufführungspraxis unternimmt den Versuch, Musik vergangener Epochen so darzubieten, wie sie wahrscheinlich zur Zeit Ihrer Entstehung geklungen hat und nutzt hierzu historische Instrumente oder deren Nachbauten.
Dass die Ausrichtung dieses Wettbewerbs in Köthen stattfindet, ist kein Zufall: Der zwischen 1717 bis 1723 dort tätige Hofkapellmeister Johann Sebastian Bach schuf für dieses heute in weiten Kreisen in Vergessenheit geratene Instrument zahlreiche Kompositionen. In der von ihm geleiteten Hofkapelle spielte zudem noch einer der zu seiner Zeit bekanntesten Solisten für dieses Instrument, Christian Ferdinand Abel.
Mittlerweile hat sich der Bach-Abel Wettbewerb in Köthen zum weltweit bedeutendsten seiner Art für dieses Instrument entwickelt. In den letzten Jahren konnte die international besetzte Jury Teilnehmer aus Europa, Asien, Süd- und Nordamerika begrüßen, der aktuelle Preisträger kommt aus Japan. Die weltumspannende Community der Musiker, die sich der historischen Aufführungspraxis widmet, schaut auch vom 16. bis 23. Mai 2021 wieder nach Köthen. Das Eröffnungskonzert mit dem aktuellen Preisträger wird unter Anwesenheit der Ministerpräsidenten des Landes, Dr. Reiner Haseloff, stattfinden, der auch Schirmherr dieser herausragenden Musikveranstaltung ist.
Der Wettbewerb wird sich im kommenden Jahr neuen Herausforderungen stellen müssen. Die pandemiebedingten Reise- und Veranstaltungsbeschränkungen machen eine hybride Veranstaltungsform nötig, um möglichst vielen Interessenten eine Teilnahme zu ermöglichen. Aber hierin besteht aus Sicht der Organisatoren auch eine Chance. Durch digital unterstützte Veranstaltungsformen möchten sie mehr Menschen als zuvor für eine Teilnahme und Teilhabe an den Vorspielen der weltweit besten Solisten ihres Faches begeistern.